In einem Pflegeheim steht der Mensch im Mittelpunkt – und mit ihm seine Würde, seine Bedürfnisse und seine körperliche Verfassung. Guter Schlaf, angenehmes Liegen und eine stabile Lagerung sind Grundvoraussetzungen für Wohlbefinden und gesundheitliche Stabilität. Deshalb spielen Kopfkissen und Lagerungskissen im Pflegealltag eine weit größere Rolle, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Sie sind nicht nur Teil des Bettes, sondern ein wichtiges Hilfsmittel zur Förderung der Mobilität, zur Vermeidung von Druckstellen und zur Unterstützung eines gesunden Schlafklimas.
Ein Pflegekissen ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Es muss den täglichen Herausforderungen in der Langzeitpflege ebenso gewachsen sein wie kurzfristigen Anforderungen im Akutfall. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf es bei der Auswahl von Kopfkissen und Lagerungskissen für Pflegeheime ankommt, welche Varianten es gibt, was Pflegepersonal und Bewohner gleichermaßen benötigen und welche Produkte sich in der Praxis bewährt haben.
Menschen, die dauerhaft oder zeitweise in einem Pflegeheim leben, verbringen oft viele Stunden im Bett oder im Sitzen. Das betrifft nicht nur die Nachtruhe, sondern auch Ruhephasen tagsüber, die bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen oft notwendig sind. Hier kommt den verwendeten Kissen eine wichtige Rolle zu.
Ein klassisches Haushaltskissen erfüllt die speziellen Anforderungen der Pflege kaum. Es ist nicht auf wechselnde Lagerungsbedürfnisse, hohe hygienische Anforderungen oder intensive Nutzung ausgelegt. In Pflegeeinrichtungen hingegen müssen Kissen helfen, Lagerungen durchzuführen, Druckstellen zu vermeiden, den Atem zu unterstützen, Muskelgruppen zu entlasten und dem Pflegepersonal ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen.
Unterstützung der anatomischen Lagerung (z. B. Rückenlage, Seitenlage, 135°-Lagerung)
Vermeidung oder Reduktion von Dekubitus (Druckgeschwüre)
Förderung der Atmung, insbesondere bei bettlägerigen Bewohnern
Entlastung von Gelenken, Wirbelsäule oder empfindlichen Körperstellen
Beruhigung und Orientierung bei kognitiv eingeschränkten Menschen
Verbesserung des Schlafkomforts und der Schlafqualität
Reduktion von Bewegungsunruhe und Unterstützung bei Fixierungsvermeidung
Ein Pflegeheim ist eine Umgebung mit besonders hohen Anforderungen an Hygiene, Langlebigkeit und Funktionalität. Pflegeprodukte müssen nicht nur den Bewohnern guttun, sondern auch den Arbeitsalltag des Pflegepersonals erleichtern. Kopf- und Lagerungskissen sind tägliche Werkzeuge – entsprechend hoch sind die Erwartungen.
Hygienestandards
Kissen müssen bei mindestens 60 Grad waschbar sein, viele Einrichtungen bevorzugen Produkte, die kochfest und trocknergeeignet sind. Waschzyklen in kurzen Abständen sind die Regel, nicht die
Ausnahme. Besonders wichtig ist auch die Möglichkeit, Inkontinenzschutzbezüge zu verwenden oder Kissen mit PU-beschichteten Hüllen zu wählen.
Pflegeleichtigkeit
Bezüge und Materialien sollten unempfindlich sein, keine Flüssigkeit aufnehmen und leicht zu reinigen sein. Gleichzeitig sollten sie hautfreundlich bleiben, da viele Bewohner sehr empfindliche
Haut haben.
Formstabilität
Kissen müssen ihre Form auch nach häufigem Gebrauch und Waschen behalten. Verklumpte, ungleichmäßig gefüllte oder zu flache Kissen führen zu Fehlhaltungen und Beschwerden.
Komfort und Unterstützung
Ein gutes Kissen vereint Weichheit mit Stützkraft. Es muss den Kopf und Nackenbereich entlasten, darf aber nicht zu hart sein. Bei Lagerungskissen ist es wichtig, dass sie flexibel einsetzbar
sind, aber auch stabil genug, um die gewünschte Lagerung zu halten.
Vielseitigkeit
Viele Kissen werden mehrfach verwendet – zum Beispiel zur Rückenlagerung, zur Beinunterstützung oder zur Stabilisierung im Sitzen. Deshalb sind multifunktionale Lösungen im Pflegealltag besonders
wertvoll.
Allergikereignung
Da viele Bewohner Allergien oder empfindliche Atemwege haben, sollten die verwendeten Kissen frei von Schadstoffen, atmungsaktiv und milbenresistent sein.
Ein Kopfkissen begleitet die Bewohner im Alltag – nicht nur nachts, sondern oft auch tagsüber. Im Pflegeheim darf ein Kissen nicht zu groß, nicht zu weich, nicht zu hart und nicht zu schwer sein. Gleichzeitig muss es hygienisch, langlebig und wirtschaftlich sein.
40 x 80 cm: Die bevorzugte Größe im Pflegebereich. Bietet gute Unterstützung für Kopf und Nacken, ohne zu wuchtig zu sein. Lässt sich gut mit Laken und Bezügen kombinieren.
60 x 80 cm oder 80 x 80 cm: Klassische Haushaltsgrößen, werden in der Pflege aber eher selten verwendet, da sie unhandlich sind und sich schlechter positionieren lassen.
Mikrofaser/Hohlfaserkugeln
Sehr pflegeleicht, waschbar, formstabil und kostengünstig. Ideal für den Alltag in Pflegeheimen.
Viscoelastischer Schaum
Formt sich dem Kopf an, besonders druckentlastend. Eher für spezielle Bedürfnisse geeignet (z. B. bei Wirbelsäulenproblemen). Pflegeintensiver.
Naturhaar oder Naturfasern
Zum Beispiel Wolle, Baumwolle oder Dinkelspelz. Weniger gängig im Pflegebereich, da schwieriger zu waschen. Eher für alternative Einrichtungen oder Naturpflegekonzepte.
PU-beschichtete Inletts
Besonders hygienisch, da undurchlässig für Flüssigkeiten. Können abgewischt oder gewaschen werden. Ideal bei Inkontinenz oder erhöhtem Hygienebedarf.
Lagerung ist eine der wichtigsten Maßnahmen in der Pflege, insbesondere bei immobilen oder bettlägerigen Bewohnern. Lagerungskissen helfen, Positionen zu verändern, Druckstellen zu vermeiden und Wohlbefinden zu verbessern. Sie ersetzen keine Bewegung, sind aber ein wertvolles Instrument zur Ergänzung pflegerischer Maßnahmen.
Seitenschläferkissen / Halbmondkissen
Unterstützen die Seitenlagerung, fördern die Atmung und stabilisieren den Oberkörper. Besonders geeignet für die 30° oder 135°-Lagerung.
Beinkissen / Kniekissen
Entlasten den Lendenwirbelbereich, stabilisieren Beine in Rückenlage oder verhindern das Aneinanderreiben der Knie bei Seitenlage.
Rollen- oder Schlauchkissen
Flexibel formbar und ideal zum Umlagern oder Positionieren unter Armen, Beinen oder dem Rücken.
Anti-Dekubitus-Kissen
Spezielle Kissen mit druckentlastenden Materialien zur gezielten Vorbeugung von Dekubitus. Teilweise mit Luft-, Gel- oder Viskoelementen.
Sitz- und Rückenkissen
Zur Stabilisierung in Rollstühlen oder Ruhesesseln. Unterstützen eine ergonomische Sitzhaltung und beugen Rückenbeschwerden vor.
Multifunktionskissen
Kombinieren mehrere Einsatzmöglichkeiten in einem Produkt. Zum Beispiel als Rückenstütze, Beinunterlage oder Seitenlagerungskissen verwendbar.
Die Anzahl hängt vom Pflegegrad, der Mobilität und den individuellen Bedürfnissen ab. In der Regel gilt:
1–2 Kopfkissen pro Bewohner für Tag- und Nachtruhe
1–3 Lagerungskissen bei erhöhtem Pflegebedarf oder Mobilitätseinschränkungen
Spezialkissen auf ärztliche oder therapeutische Verordnung
Eine gute Ausstattung ermöglicht es dem Pflegepersonal, flexibel und individuell zu reagieren.
Kissen in Pflegeeinrichtungen unterliegen strengen Hygieneregeln. Eine regelmäßige Reinigung ist unerlässlich, ebenso wie ein kontrollierter Austausch bei sichtbarem Verschleiß. Gute Praxis ist:
Waschintervalle alle 4 bis 12 Wochen, je nach Bewohner und Einsatz
Wasserundurchlässige Bezüge zur täglichen Reinigung
Eindeutige Kennzeichnung der Kissen, um Verwechslungen zu vermeiden
Austausch spätestens alle 1 bis 2 Jahre, je nach Beanspruchung
Einige Einrichtungen arbeiten auch mit waschbaren Inlays und separat beziehbaren PU-Hüllen, um den Aufwand zu minimieren.
Beim Einkauf von Kissen in Pflegeheimen kommt es auf Qualität, Verfügbarkeit und Preis an. Ein guter Lieferant bietet:
geprüfte, medizinisch geeignete Kissen
Staffelpreise oder Rahmenverträge
individuelle Beratung je nach Einrichtungstyp
verschiedene Größen und Füllungen
hygienisch verpackte, gebrauchsfertige Produkte
kurze Lieferzeiten und Nachbestellmöglichkeiten
Der Preis hängt von Größe, Material und Funktion ab. Orientierungswerte (netto):
Standard-Kopfstützkissen: ab 20 CHF
PU-beschichtete Kissen: ab 30 CHF
Lagerungskissen: ab 60 CHF
Spezialkissen: 40 bis 200 CHF je nach Funktion
Guter Schlaf, sichere Lagerung und individuelle Unterstützung sind zentrale Bausteine für die Lebensqualität im Pflegeheim. Kissen sind dafür kein Zubehör, sondern elementare Hilfsmittel. Sie fördern das Wohlbefinden der Bewohner, entlasten das Pflegepersonal und helfen, Risiken wie Dekubitus zu minimieren.
Die richtige Auswahl, Pflege und Kombination verschiedener Kissenarten sorgt für ein professionelles Pflegeumfeld, das Menschlichkeit und Fachlichkeit verbindet.
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